Was vor ein paar Jahren noch als absoluter Super-GAU für die Euro-Gemeinschaft gesehen wurde, erscheint derzeit als ein realistisch mögliches Szenario: Der Austritt Griechenlands aus der Eurozone, wofür in den Medien gerade die Wortneuschöpfung “Grexit” (Mischung aus “Greece” bzw. Griechenland und “exit”, englisch für Ausstieg) kursiert. Verschiedene hochrangige Politiker, einschließlich Bundeskanzlerin Merkel schließen die Möglichkeit des Grexit nicht mehr aus. Grund sind die anstehenden Parlamentswahlen in Griechenland, wo das Bündnis Syrizia gute Chancen auf den Sieg hat. Die Partei mit ihrem Chec Alexis Tsipras fordert einen Schuldenschnitt und ein Ende der Sparpolitik – dies könnte jedoch zu einer neuen Krise führen, die wiederum Folgen für die ganze Eurozone hätte, wenn Griechenland diese nicht vorzeitig verlässt.
Laut Ökonomen wären die Folgen des Austritts zu verkraften
Für den Tourismus des Landes wäre das sicherlich ein schwerer Schlag. Nach Einbrüchen in den Jahren 2011 und 2012 war die Branche gerade wieder auf einem Höhenflug: 2014 war ein Rekordjahr mit 23 Millionen Gästen, auch 2015 sollte sich dieser Trend fortsetzen. Damit rechneten auch die deutschen Ferienflieger, die die Anzahl ihrer Flüge nach Rhodos und co. für die kommende Sommersaison nochmal erhöht haben. Was wären die Folgen eines Euro-Austritts des Landes? Die Wirtschaft Griechenlands würde sicherlich starke Turbulenzen erleben – doch langfristig könnte es sein, dass die wiedereingeführte Drachme die Wettbewerbsfähigkeit Griechenlands steigern lassen könnte – da die Währung weniger Wert wäre als der Euro, gäbe es schließlich für Urlauber günstige Preise zu erwarten. Deutsche Reiseunternehmen würden selbstverständlich weiterhin Reisen nach Rhodos anbieten, in den Hotelverträgen der TUI gibt es schon länger eines Passus für den Grexit. Auch Ökonomen halten das Szenario heute für verkraftbar. Und die Menschen werden sicherlich weiter auf Rhodos Urlaub machen wollen – dafür sorgt schon die Schönheit dieser Insel.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zum Grexit kommt. Hier wird ganz sicher gemeinsam eine Lösung gefunden. Zudem sollte aber auch überlegt, was zu tun ist, um zukünftig eine solche Entwicklung zu vermeiden, denn schließlich kann es neben Griechenland auch jedes weitere EU Land treffen.