Rhodos kann mehr als Strand und Meer. Die „Casa brutale“, vor zwei Jahren als Entwurf ins Netz gestellt, wird jetzt Wirklichkeit.
Gewagte Idee mit Zukunft
Inspiriert von den Klippen seiner Heimatinsel, kam der junge Architekt Pantelis Kampouropoulos zusammen mit seinem Partner Laertis Antonios Ando Vassiliou vor zwei Jahren mit einem Entwurf um die Ecke, der von den meisten Betrachtern als aberwitzig eingestuft wurde.
In eine der Felswände hoch über Rhodos wollten sie eine Villa schlagen, mit einem Pool als Dach sowie Wänden und Möbeln, die vorwiegend aus Beton bestehen sollten. Irgendwie brutal – “Casa brutale” hieß dann auch das Projekt.
Wohnen mal anders
Fast in den Klippen versenkt sollte das Haus sein, mit einer Vollverglasung zur Seeseite hin, von der Landseite her aber so gut wie unsichtbar. Fünfzig Stufen sollten vom Felsen aus hinab in das Haus führen, dessen Räume aus dem Fels herausgeschlagen werden sollten. Spektakulär auf jeden Fall, aber auch wohnlich?
Die beiden jungen Architekten stellten den Entwurf ins Netz, woraufhin dieser zwar von vielen belächelt wurde, aber internationale Aufmerksamkeit erregte. Heute gibt Kampouropoulos zu, dass die Veröffentlichung des Entwurfes reines Kalkül war. “Wer hätte uns, zwei unbekannten Architekten, ausgerechnet aus dem bankrotten Griechenland, schon irgendwas abgekauft?”, fragt er.
Die Rechnung ging auf. Unlängst beauftragte ein libanesischer Bauunternehmer die Architekten, die „Casa brutale“ als Privathaus für ihn zu bauen.
Vorbild der „Casa brutale“ ist übrigens die Villa Malaparte auf Capri – einst vonAdalberto Libera für den Schriftsteller Curzio Malaparte entworfen und erbaut. Das geben die beiden jungen Architekten aus Rhodos auch gerne zu.