“Die Kapelle ist der Hammer“ schrieb ein User eines Internetportals über die Kapelle von Lindos in der Agios-Pavlos-Kapelle an der Ostküste. Ein Hammer ist auch, was sich ein britisches Touristenpaar erlaubt hat, das dort, wie viele andere Paare auch, den Bund fürs Leben schloss.
Die beiden stellten vor der Kapelle ein Foto, er stehend mit heruntergelassener Hose, sie davor kniend im Hochzeitskleid in eindeutiger Pose. Das Foto landete im Internet, und die Aufregung ist groß.
In Griechenland würden die Tradition und die Unantastbarkeit religiöser Orte in Ehren gehalten, erklärte der Vorsitzende der Kirchengemeinde Lindos. „Widerlich“ kommentierte der Mann, und er ist nicht der einzige, der das so sieht. Der Bischof entschied, dass im Kloster von St. Paul keine ausländischen Hochzeiten mehr stattfinden dürfen, und die Regierung beschloss dies gleich für die ganze Insel.
Jetzt ist die Aufregung wieder bei allen groß, die auf Rhodos, in diesem ganz besonderen Ambiente, ihre Traumhochzeit feiern wollten. Berichtet wird von Paaren, die fünfstellige Summen schon fest verplant und zahlreiche Hochzeitsgäste auf die Insel eingeladen hatten. „Meine Botschaft an den Bürgermeister ist, dass nicht alle Briten so sind wie dieses Paar“, erklärte eine am Boden zerstörte Braut, die sich um den schönsten Tag ihres Lebens gebracht sieht.
Die Verursacher verstanden zunächst die ganze Aufregung nicht. „Wir haben doch bloß so getan“, betonte der Bräutigam, dass es sich keineswegs um einen echten „Blowjob“ handelte. Der Braut wiederum ist die ganze Geschichte inzwischen ausgesprochen peinlich. Die Frage ist, welche Äußerung für den örtlichen Bürgermeister mehr Gewicht hat – der nämlich kann entscheiden, ob und wann es wieder Hochzeiten mit ausländischer Beteiligung in dem Ort geben kann.